… und das Ziel ist: Caye Caulker, Belize. Ein Flug von München nach Madrid, weiter nach Cancún, Nachtbus nach Chetumal, Fähre nach Caye Caulker. Außerdem hatten wir schon lange keine 40 Stunden-Reise mehr.

Gefahren sind wir ganz ökologisch mit der Franzi und ihren Eltern, die fahren sowieso nach Italien, da haben wir uns eingeklinkt. Los ging es gegen 1:30 und um 3 waren wir dann am Flughafen. Dass wir jetzt unseren längsten Aufenthalt haben habe ich irgendwie nicht so realisiert. Wir warten jetzt knapp 8 Stunden. BEVOR wir losfliegen. 🙄

Der Flug verging problemlos. In Madrid angekommen, mussten wir das Terminal wechseln…

… aber wir hatten ja knapp 30 Minuten bis zum Boarding. Das Laufen tat allerdings ganz gut, nach dem vielen sitzen. Den Flug haben wir natürlich bekommen. Und auch Flugzeugessen… mjam.

Nach 10,5 Stunden waren wir in Cancun. Yay. Jetzt hatten wir 6 Stunden Zeit, bis unser Nachtbus fährt. Das Taxi vom Flughafen habe ich vorher schon gebucht gehabt. Die Jungs standen ein bisschen abseits, dass man sie etwas suchen musste, aber der Transport war schön klimatisiert.

Unser Gepäck haben wir für 100 Pesos im Selina Hostel abgegeben und sind in der Umgegung etwas herumgegangen. Geld holen und da gab es einen Park, in dem es einen Veganen Taco-Stand geben soll. Laut Google Maps. Und wie lecker die waren.

Daneben gab es Säfte, die wir uns natürlich auch geholt haben. Jetzt noch 3 Stunden Zeit totschlagen. Wir saßen schwitzend (30 Grad und 80% Luftfeuchtigkeit) und schläfrig im Selina… noch 1 Stunde. Okay wir gehen mal los. Dann saßen wir schwitzend und schläfrig im Busbahnhof und irgendwann fuhr unser Nachtbus.

Natürlich habe ich den Glamour-Bus gebucht. Mega. Da kann man fast drin liegen mit Beinstütze und Lademöglichkeiten für die Geräte. Da konnten wir das erste Mal wieder einigermaßen ruhig und bequem „schlafen“. So im 2 Stunden Rhythmus wurde ich wach. Gegen 5:30 Uhr mexikanischer Zeit sind wir in Chetumal angekommen. Ein Taxi zum Hafen haben wir uns mit zwei Mädels aus Bulgarien geteilt, die das gleiche Ziel hatten. Der Ticketverkauf hatte noch nicht offen, so sind wir in einen Oxxo und haben Kaffee geholt.

Gegen 7 Uhr kamen die ersten Fähr-Menschen und haben Gepäck aufgenommen. Allerdings nur für die, die schon online ein Ticket gebucht hatten. 8 Uhr machte der Ticketverkauf auf.. Also „Verkauf“. Weil:

„Die Fähre ist voll, Ihr könnt nicht mit. Morgen.“

O-Kay. Sarahs Stimmung war auf einer Skala von 1 bis „Ich muss schon wieder 40 Stunden reisen“ auf Busfahren in Kolumbien. 😂

Mich spornt das ja an. Abenteuer! Als erstes nahmen wir ein Taxi zurück zur Bus-Station. Dort gibt es WiFi und ich kann weiter überlegen. Die Überlegungen waren:

– Eine Nacht hier, morgen die Fähre – damit fehlt ein Tag auf Caye Caulker
– Ein Direktbus nach Belize City und die Fähre dort nehmen – der Bus kommt zu spät für die letzte Fähre an
– Ein privates Shuttle nach Belize City und die Fähre – zeitlich gut, preislich eher mäh. (200 USD aufwärts)

Also entschloss ich mich ein Uber zu bestellen und uns zur Grenze fahren zu lassen. Erfahrungsgemäß kommt man immer von A nach B – Hallo Honduras! Das Uber kam und brachte uns an die Grenze. Die Genzbeamten aus Mexiko schickten uns weiter über eine Brücke und wir waren in … Belize 🇧🇿.

Das war zu einfach. Aber Moment! Wir haben keinen Ausreisestempel bekommen (Hallo Honduras!)! Also habe ich die Grenzbeamten dort gefragt, wo wir den herbekommen. Die sagten irgendwas von Maschinen kaputt und wir sollen zurück gehen. Okay. Vor der Brücke haben wir die Locals gefragt und es hat sich rausgestellt, dass wir an der falschen Grenze sind. Der Taxifahrer fährt uns aber für 200 Pesos an die richtige. Joa, da wir keine Wahl hatten, okay. Im Taxi haben wir gemerkt, warum uns alle abgeraten haben zu laufen – es wäre zu weit gewesen.

Da wir technisch gesehen schon in Belize waren und jetzt wieder nach Mexiko müssen, hat er der Grenzbeamtin in Mexiko kurz erlärt, dass wir Touristen sind, die zu dumm sind, eine Grenze zu überqueren und es ging wieder nach Mexiko rein. Die Sache mit dem Ausreisestempel war eine Angelegenheit von 5 Minuten. Da kam dann schon der nächste Taxifahrer auf uns zu: „Euer aktueller Fahrer darf in Belize nicht fahren. Für 50 BZD mache ich mit euch die Grenze und fahre euch nach Corozal, dort könnt Ihr in den Bus umsteigen.“ Wie gesagt, es geht immer von A nach B. Stempel bekommen, Gepäck hat keinen interessiert und weiter geht’s nach Corozal.

Ich hab ihn gefragt, ob er am Geldautomat halten kann, weil wir keine Belize Dollar (BZD) haben. Klar kein Problem. Sarah hat als erstes abgehoben und mir ganz Stolz 100 BZD unter die Nase gehalten. Bis ich Ihr gesagt habe, dass Sie gerade 50 Euro abgehoben hat! 😂 Gut, dann hebe ich halt ein bisschen mehr ab.

Der Fahrer meinte, er hat einen Freund (wie immer), der uns auch nach Belize City fahren würde für 25 Dollar. Wir haben uns kurz besprochen und zugestimmt. Und hier kudos an den Taxifahrer: Er hat nach einem Telefonat ehrlich gesagt: „Der ist noch an der Grenze, Ihr müsstet wahrscheinlich eine Stunde warten, da seid Ihr mit dem Bus schneller und billiger!“. Nice. Also zur Bus-Station, für 12 BZD gehts mit dem Chickenbus nach Belize City. 3 Stunden gedrängt mit lauter Locals ohne Klimaanlage und mit lauter Latin-Pop Musik ging es los. I ❤️ it.

Das Praktische ist, dass man hier als Tourist auffällt und einfach weiter geschickt wird. Irgendwer brüllt schon deinen Zielort und dann gehst du mal hin und siehst weiter. So auch in Belize City: Taxifahrer standen schon rum und haben uns für 12 BZD zum Dock gefahren. Das war meiner Meinung nach viel zu viel, aber wir waren jetzt schon an die 41 Stunden unterwegs, da ist das Gehirn so ein bisschen in Nebel gehüllt.

An den Docks wurden wir wieder angesprochen, die Leute von den Fähren wollten wissen wo wir hin wollen – natürlich Caye Caulker. Okay, lass das Gepäck hier, bezahle da vorne und stelle dich da an. Aye Aye.

Boarding und 45 Minuten später waren wir da – auf Caye „go slow“ Caulker. Die Unterkunft hatten wir recht schnell gefunden und da haben wir erst Mal geduscht. OMG wie gut so eine Dusche sein kann.

Viel war mit uns nicht anzufangen, in dem Restaurant direkt vor der Tür haben wir etwas gegessen, sind einmal kurz zum Split gelaufen und sind ins Bett gefallen. Es war aber auch schon 22 Uhr… gute Nacht.