Nach einer Gewitter-Nacht (das ist toll) ist der heutige Plan: Wir laufen nach La Miel in Panama. Der Weg führt von Aguacte, wo wir sind, nach Capurganá, über Sapuzrro und dann kommt La Miel.
Von Aguacate nach Capurganá sind wir ja schon gelaufen, das ersparen wir uns, und nehmen das Boot.
In Capurganá selber haben wir noch etwas zu trinken geholt und sind dann los gelaufen. Da stehen dann Pferde rum und man kommt so ein bisschen an die Randgebiete des Örtchens.
Der eigentliche Pfad führt durch ein Naturschutzgebiet. Den Sendero Ecoturístico Capurganá – Sapzurro. Der Kostet 10k COP Eintritt und damit werden verschiedene Projekte gefördert. Unter anderem werden auf dem Pfad Treppen gebaut, was sehr praktisch ist. Allerdings nicht weniger anstrengend, Luftfeuchtigkeit und Hitze. Und der Weg bestand auch großteils aus Lehmboden, was bei den Gewittern, die hier Nachts herrschen, eine sehr matschige Angewohnheit ist.
Unterwegs konnte man Bananen kaufen. Die wachsen da ja direkt. Drei Bananen für 1000 COP – das sind ca. 30 Cent. Und so lecker! Und überall gab es diese Spinnen, die es schon in Panama am Ancon Hill gab. Wäh. Sarah ist vorgelaufen und hat mich beschützt! 😀 Es stehen in unregelmäßigen Abständen so Ansichtstafeln, die die Flora und Fauna beschreiben.
Die Aussicht war aber super. Nach einer großen Bergkette kamen wir nach Sapzurro. Auch ein kleines Dorf, ein paar Läden und ein schöner Strand. Dort haben wir etwas getrunken und eine Pause eingelegt, nachdem wir schon 2,5 Stunden gewandert sind und sind anschließend weiter.
Viele Treppen – diesmal aus Stein – weiter kamen wir an die Grenze. Das war die lässigste Grenze, die ich je hatte. Der SENAFRONT-Beamte machte uns eine Gittertür auf und sagte „Bienvenidos a Panamá“.
Ich fragte ihn, ob er unsere Pässe sehen will? Nö. Ich sollte doch noch ein Foto des Grenzsteines machen. Öh okay, wenn er das sagt! Ob wir aus Frankreich kommen? Ne aus Deutschland. Ah, Volkswagen und Schäferhund kennt er. Wie ein Deutsches Bier heißt? Erdinger meinte ich. Und dann kam noch obligatorisch etwas mit Hitler. 🙂
Viele Treppen runter und nach ca. 1 Stunde waren wir in La Miel. Dem ersten Dorf in Panama nach der Grenze. Ohne Landanbindung an den Rest des Landes. Man könnte nur mit dem Boot nach Puerto Obaldia fahren. Oder zurück nach Sapuzurro.
Wir sind an den Strand gegangen, haben etwas gegessen und sind zurück gelaufen. Diesmal sollten wir das Grenztor selber aufmachen! 😀 In Sapuzrro haben wir uns an den Strand gelegt. Lothar meinte, ich solle mich bei Ihm melden, dann organisiert er uns einen Rücktransport. Wunderbar. Wir hatten Ihn nicht erreicht, also wollten wir uns selber kümmern, als er anrief. Gut, also dem Skipper wieder absagen. Er war nicht begeistert, aber er gab uns das Geld zurück.
Unserer sollte mit einem Boot mit rotem Dach um 16:30 Uhr ankommen. Also wir dort waren, legte gerade so ein Boot ab und kurze Zeit später rief Lothar an und sagte, dass das unser Boot gewesen wäre. Wir sollen uns eine Möglichkeit suchen, nach Capurganá zu kommen, dann bringt er uns weiter. Oder gleich nach Aguacate, wir sollten aber nicht mehr als 50k für beide zahlen.
Das Problem war, dass gerade alle anderen Boote gefahren sind. Aber wenn man als Gringo ein bisschen planlos schaut, dann hilft einem jemand weiter. Nach Capurganá gehts für 10k, normaler Preis. Dann habe ich ihn gefragt, ob er auch weiter fährt und er seufzte und machte die Geld-Handbewegung. Ich habe ihm dann am Handy die 50k angeboten und er hat zugestimmt und uns dort abgesetzt, wo wir hinwollten. Unterwegs trafen wir im vorbeifahren noch unseren eigentlichen Skipper und haben gewunken.
Ein anstrengender Tag, aber diese Wanderung wollte ich schon 2016 machen. Ein Haken mehr auf der Liste. Abends gab es wieder sehr leckeren Fisch mit Reis und dann sind wir früh ins Bett.
Ja solche Nachtgewitter kenne ich von Belize … da spürt man die Macht der Natur … spannende Erfahrung. Allerdings bin ich dann nicht durch den matschigen Wald gewandert. Hut ab … ganz schöne Leistung.