Angekommen auf Los Heros Bus Terminal laufe ich 3 km durchs morgendliche Getümmel Santiagos bis zum nächsten Busbahnhof Terminal de Santiago. Kaufe die Fahrkarte nach Valparaiso. Mein Hostel liegt an einem der alten Aufzüge den ich schon vom Bus aus sehe. Jedoch im Wirrwarr der vielen Gassen verliere ich den Überblick und laufe erst mal hoch und von oben sehe ich es dann, also wieder runter. 

Ein wenig ausruhen und dann mit dem Bus Richtung Zentrum, den Hafen. Er ist immer noch Umschlagplatz, Kreuzfahrtschiffe und die chilenische Marine ankern hier. Es herrscht echtes Hafenflair, verkehrsreich, laut, hektisch, die Luft voller Abgase. Valparaiso hat hinter dem unten liegenden Geschäftsviertel 42 steil nach oben aufragende Hügel. Ich suche einen der alten ascenores (Aufzüge) nach oben. Leider sind einige schon außer Betrieb. Oben angekommen herscht entspannte Atmosphäre und herrliche Sicht über die Stadt. Ich finde ein kleines ruhiges Cafe im französischem Stil und nach einem Cafe mit leckeren Crepes laufe ich weiter. Nun gerate ich in die unendlich chaotischen bunten Gassen, Treppen und verfallenen Häuser und verfange mich in Valparaisos marodem Charme. Erst als es schon fast dunkel wird kann ich aufhören von einem Aufzug zum anderen zu laufen. 

Ob Häuser, Wände, Treppen oder Wege alles ist mit verschiedenen Themen kunstvoll besprüht oder mit bunten Kacheln verziert. Beim ersten American Graffiti – Mural – Festival von Graffiti Künstlern aus Lateinamerika entstanden damals über 80 Wandmalereien. Natürlich muss ich auch noch unbedingt in einen der ältesten noch fahrenden Trolleybusse der Welt steigen. 

Erst beim zweiten Versuch gelingt es mir weil ich nicht verstanden habe wo er genau anhält. Es birgt Kindheitserinnerungen, in Dresden gab es damals auch noch einen. Er hält in der Nähe vom Hostel. Angekommrn gehe ich auf die Dachterrasse esse was und falle totmüde ins Bett.