Heute am letzten Tag will ich ins Memeldelta, zur kleinen Insel Rusnè. Dort begegnen sich die Flüsse Atmata und Memel auf Ihrem Weg durch 2 Länder. Allerdings fahren von meiner Naturoase keine Busse dahin. Erika leiht mir ein Fahrrad und ich radel los. Radwege gibt es nicht wirklich. Zum Glück sind die Strassen entlang des Waldes wenig befahren. Heute ist ess wieder sehr warm. Die Schatten spendenden Bäume erleichtert mir das fahren. Laut Karte sind es 28 km.
Lange fahre ich auf der menschenleeren Straße und merke das es mich ganz schön anstrengt. Wasser zum trinken habe ich vergessen. Diese Strecke habe ich echt unterschätzt. Weit und breit nix als Wald, Sumpfgebiete, Wasser und Stille. Doch jeder Weg geht mal zu Ende. Als ich das kleine Städtchen Silute (Heydekrug) am Fluss Sysa erreiche ist es schon Nachmittag. Auch hier ist (wie im ganzen Baltikum) die Geschichte die unsere Länder verbindet zu spüren. Jetzt ist es auch nicht mehr weit bis zur Grenze. Ich muss nur noch die Brücke zur Insel überqueren. Drüben angekommen laufe ich die Uferpromenade mit dem Blick auf Russland entlang. Ein beeindruckender Ort mit einer leidvollen Geschichte. Auch Berühmheiten wie Mahatma Ghandi waren schon hier. Da ich noch den langen Weg zurück muss habe ich leider nicht viel Zeit. Doch bevor es los geht stärke ich mich in einer Gasstätte am Fluss Atmata. So gegen 20:00 Uhr lande ich dann wieder in meiner kleinen Oase. Es ist die letzte Nacht und der Himmel schenkt mir mein Lieblingsschauspiel.